Fist of Jesus

Die etwas andere Auferstehung

Jesus Christ Splatter-Star: Im schrägen Kurzfilm der spanischen DIY-Filmer Adrían Cardona und David Munoz sorgt der Sohn Gottes eigenhändig für das  jüngste Gericht.

Schon blöd, wenn man das Wunder der Auferstehung noch nicht richtig beherrscht. Nachdem Jesus (Marc Velasco) beim Versuch, den verstorbenen Lazarus ins Leben zurückzuholen, versehentlich eine Zombie-Epidemie auslöst, bleibt dem Gottessohn und seinem Kumpel Judas (Noé Blancafort) nur eine Wahl: Sie müssen die Horden aus Römer-, Pharisäer- und Cowboy-Zombies (!) ins Jenseits befördern. Da trifft es sich gut, dass Jesus als Waffen nicht nur Speisefische, sondern auch Piranhas und Sägefische herbeizaubern kann. 

Die sich anschließende Fun-Splatter-Orgie wartet mit abstrusen Zombie-Gemetzel-Einlagen auf, deren Over-the-Top-Schauwerte die Limitierungen des Mikrobudgets vergessen machen. Leider erfährt man im 17-minütigen Making-of, das im Bonusmaterial der limitierten "Swordfish Edition" des österreichischen Labels Illusions Unltd. Films zu finden ist, kaum etwas über die handgemachte Umsetzung der im besten Troma-Sinne trashigen Splattertricks. Dafür kriegen angehende DIY-Regisseure und Hobbyfilmer gezeigt, wie man aus einem Bauarbeiterhelm und einer Besenbürste einen formidablen Zenturio-Helm basteln kann und dass sich eine Fahrradhandbremse bestens für die Beißmechanik einer Piranha-Attrappe nutzen lässt. Zu den weiteren Extras gehört auch der Launch-Trailer für das knuffige "Fist of Jesus"-Game im Arcade-Look, das sich auf der Homepage der umtriebigen Indie-Regisseure Cardona und Munoz herunterladen lässt und dessen Erlöse in die Fertigstellung ihres Magnum Opus gesteckt werden. Wie der Teaser-Trailer zeigt, handelt es sich bei "Fist of Jesus" nämlich nur um den aberwitzigen Aufgalopp zu ihrem noch durchgeknallteren Spielfilm "Once Upon a Time in Jerusalem". Herrgott, steh uns bei!

 

"Fist of Jesus" (Originaltitel: "Fist of Jesus") – Spanien, 2012 (16 Min.)